Klassifizierung von Touren

Bei Touren unterscheidet man gemeinhin drei Arten: Führungstour, Gemeinschaftstour und Ausbildungtour. Sie unterscheiden sich zum einen durch den Ablauf der Organisation, zum anderen aber vor allem durch ein unterschiedliches Maß an Verantwortung, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bzw. die Tourenleitung übernehmen.

Solltet ihr noch Fragen haben, schreibt am besten direkt die in der Ausschreibung angegebene Tourenleitung an.

Führungstouren richten sich an diejenigen, die zwar die notwendigen technischen und konditionellen Voraussetzungen erfüllen, aber nicht in der Lage wären, die Tour eigenverantwortlich durchzuführen oder Führungsverantwortung zu übernehmen. Diese übernehmen lizenzierte Trainerinnen und Trainer. Sie treffen alle wesentlichen Entscheidungen, beispielsweise zur Routenwahl, zu Sicherungsmaßnahmen an schwierigen Stellen oder zum Tourenabbruch alleine.

Ausbildungs - und Trainingstouren dienen dem Erlernen oder Verbessern von vorhandenen technischen oder konditionellen Fähigkeiten einer Bergsportdisziplin. Wie bei einer Führungstour übernehmen auch hier qualifizierte Trainerinnen und Trainer eine verantwortliche Führungsrolle ein, allerdings wird bei den Teilnehmenden unter Umständen ein deutlich höheres Maß an Können, Selbstständigkeit und damit auch an Eigenverantwortung vorrausgesetzt als bei einer Führungstour.

Bei Gemeinschaftstouren werden grundsätzlich alle Teilnehmenden als gleichwertig angesehen und wären in der Lage, die Tour selbstständig und eigenverantwortlich durchzuführen. Alle Entscheidungen werden gemeinschaftlich getroffen, insbesondere zu Routenwahl, Sicherungsmaßnahmen oder zum Tourenabbruch. Trainer der Sektion können als Organisatoren fungieren, übernehmen jedoch keine sicherheitsrelevante Verantwortung für andere. Daher kann die Schwierigkeit einer Tour (auch wesentlich) über den Schwierigkeitsbereich hinausgehen, für den teilnehmende Trainer und Trainerinnen ausgebildet und lizenziert sind.

Entscheidend ist nicht die Ausschreibung einer Tour als Gemeinschaftstour, sondern was auf der Tour selbst „gelebt“ wird. Wird beispielsweise ein Gruppenmitglied, das den Anforderungen nicht gewachsen ist, ans Seil genommen und gesichert, setzt das Gruppenmitglied sein Vertrauen in die sichernde Person und es entsteht unabhängig vom Ausbildungsstand der führenden Position eine Führungssituation. Ebenso entseht eine Führungssituation, falls eine Person eine sicherheitsrelevante Entscheidung für die gesamte Gruppe trifft, beispielsweise die Fortsetzung der Tour trotz drohender Wetterverschlechterung.

Rechtliche Aspekte

Auch rechtlich und haftungstechnisch bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Arten von Touren, sollte es zu einem Unfall kommen. Mehr Informationen dazu findet ihr in den Teilnahmebedingungen sowie beim Resort Ausbildung des DAV.